Im Berliner Südwesten verschmelzen Vergangenheit und Zukunft: Zu entdecken gibt es unter anderem prunkvolle Bauten, 70er-Jahre-Architektur – und einen geschichtsträchtigen Hügel.
| Einwohner | 85.613 |
| davon unter 18 Jahren | 16,5 % |
| HOWOGE-Wohnungen | 1.190 |
| Grünflächen | 36 Hektar |
| Höchstes Haus | 22 Etagen |
| Luftlinie zum Alex | 12,3 km |
Von der Villenkolonie im Westen über den Botanischen Garten im Norden, geschäftiges Treiben um den Kranoldplatz im Osten bis zur Thermometersiedlung im Süden – der Ortsteil Lichterfelde im Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat viele Gesichter. Hier liegen Häuser aus Gründerzeiten an verträumten Alleen unweit der Hochhäuser an der Grenze zu Brandenburg. Und der Ortsteil wächst weiter: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Parks Range entsteht aktuell das Viertel Neulichterfelde.
Otto Lilienthal (1848-1896) schaffte es als erster Mensch, erfolgreich mit Gleitapparaten zu fliegen, und produzierte in seiner Fabrik das erste Flugzeug in Serie. In Lichterfelde-Süd startete er von einem zu Übungszwecken aufgeschütteten Berg Tausende Probeflüge mit einer Strecke von bis zu 80 Metern. An dieser Stelle befindet sich heute der Lilienthalpark – und auf dem Hügel eine Gedenkstätte für ihn. Besucher:innen gelangen über eine Treppe zu einer bronzenen Weltkugel.
Ein Blick ins Grüne: Der ursprünglich als Regenwasser-Rückhaltebecken angelegte Stangenpfuhl ermöglicht den Anwohnern der Thermometersiedlung kleine Spaziergänge und Entspannung am Wasser. Zwischen Fahrenheitstraße und Osdorfer Straße gelegen, erstreckt sich das renaturierte Gewässer heute über eine we sentlich größere Fläche als zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 1972. Der Stangengraben, der das Regenwasser der Umgebung sammelt und es dem Teich zuführt, ist üppig begrünt und sorgt für eine idyllische Atmosphäre. Von zwei Plattformen aus kann man den besonderen Kontrast zwischen Natur und Architektur betrachten.
Zwischen April und Oktober rauchen die Reifen auf der Modellauto-Rennbahn des TSV Mariendorf 1897 an der Osdorfer Straße 52-53. Auf der neu asphaltierten Strecke zeigen die Fahrer:innen funkferngesteuerter Elektro-Modellautos, was alles in den kleinen Flitzern steckt. Neben den regelmäßigen Rennen und Kräftemessen mit anderen Minicar-Clubs ist es ab diesem Jahr auch möglich, die Strecke für Trainings zu nutzen. An das Areal grenzt die Carl-Schumann-Sporthalle mit großem Sportplatz und vielen Angeboten für sportliche Aktivitäten.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Lichter felde und Teltow blüht zwischen Mitte April und Anfang Mai die längste Kirschbaumallee Berlin-Brandenburgs in prächtigem Rosa. Die mehr als 1.000 Bäume, die die TV-Asahi-Kirschblütenallee säumen, spendeten Japaner:innen 1989 aus Freude über den Fall der Berliner Mauer. Jedes Jahr wird dort auch das japanische Kirschblütenfest Hanami gefeiert – 2022 bereits zum 20. Mal. Auch außerhalb der Blütezeit lädt dieser besondere Weg ein zum Radfahren, Spazieren und Picknicken.
Drei, zwei, eins – Raketenstart! Auf dem Weltall-Spielplatz am Ahlener Weg können jüngere und ältere Kinder sich in einer kreativ gestal teten Abenteuerlandschaft austoben. Das Highlight auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen Platz ist eine Kletterrakete mit Rutsche. Zwischen bunten Planeten und himmelblauen Gerüsten ist viel Raum zum Schaukeln, Buddeln, Balancieren und Rennen – auch auf dem angrenzenden Bolzplatz. An der Planung des Themenspielplatzes waren kleine Expert:innen – Schüler:innen der Giesensdorfer Grundschule – beteiligt.
Schwangeren-Yoga, Malwerk statt, Kino, Line Dance, Englischkurse, Nachbarschaftscafé – das ist nur ein Auszug aus dem Programmangebot im „Kieztreff“ in der Celsiusstraße 60. Hier treffen sich Menschen aus verschiedenen Generatio nen und Kulturen, können sich kennenlernen, austauschen und gegenseitig unterstützen. Im Smartphone-Workshop lernen Senior:innen, mit neuer Technik umzugehen, und Kinder können zu ihrem Geburtstag Freund:innen in den Gemeinschaftsraum einladen. Draußen treffen sich die „Green Pirates“ in einem nachbarschaftlichen interkultu rellen Gemeinschaftsprojekt zum gemeinsamen Gärtnern.
Waffeln machen glücklich – davon ist Julia Krawelitzki alias Fräulein Juli überzeugt. Die junge Frau hat sich in der Lorenzstraße 63 mit ihrem Café einen Traum erfüllt. Dort bietet sie neben süßen und herzhaften Waffeln „wie bei Oma“ Kuchen, Tartes, Strudel und Torten vom Meisterkonditor an. Aber auch Frühstück, Salate, Sandwiches und andere Kleinigkeiten stehen auf der Speisekarte. Das gemütliche Café mit Terrasse hat sieben Tage in der Woche geöffnet.
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 10–17 Uhr, Sa–So: 10–18 Uhr
