Viel Grün, viel Kultur und ein entscheidender Ort in der deutschen Geschichte: Karlshorst feiert in diesem Jahr 130. Jubiläum und weiß viel zu erzählen.
Highlights und Sehenswertes im Überblick


Biesenhorster Sand
Auf rund 108 Hektar erstreckt sich das Naturschutzgebiet „Biesenhorster Sand“. Hier lebt eine beachtliche Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten, was das Areal zu einem ganz besonderen Gebiet macht. Das Gebiet hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Hier befanden sich zu früheren Zeiten sowohl Äcker und ein Flugplatz als auch militärisches Gelände. Heute wird stark darauf geachtet, die Flora und Fauna im Biesenhorster Sand so wenig wie möglich zu stören. Dennoch kann man hier rücksichtsvoll entlang vorgesehener Pfade die wunderschöne Natur genießen.
Flughallen Karlshorst
Am Alten Flugplatz
Die ehemaligen Flugzeughallen der Fliegerstation Berlin-Friedrichsfelde entstanden während des Ersten Weltkriegs in Karlshorst. Das preußische Militär betrieb den 150 Hektar großen Standort, auf dem sich bis heute die sechs Hallen aus Stahlbeton mit auffällig großen Kuppeln befinden. Aufgrund ihrer einmaligen Architektur stehen die deutschlandweit einzigen noch erhaltenen Flugzeughallen aus dem Ersten Weltkrieg heute unter Denkmalschutz. Nach Kriegsende 1918 verlor der Flughafen an Bedeutung, Firmen zogen ein. Die sowjetische Armee nutzte dann nach Ende des Zweiten Weltkrieges ab 1945 die Hallen als Schützenpanzer-Standort sowie als Fahrzeug-Werkstätte der sowjetischen Botschaft.
Museum Karlshorst
Zwieseler Straße 4
8. Mai 1945: Im Offizierskasino der Wehrmachtskaserne an der Zwieseler Straße 4 wird die bedingungslose Kapitulation Deutschlands besiegelt und somit dem Zweiten Weltkrieg ein Ende gesetzt. An diesem welthistorisch bedeutenden Ort zeigt heute das Museum Karlshorst verschiedene Perspektiven auf die deutsch-sowjetische Geschichte im 20. Jahrhundert und ermöglicht Austausch und Begegnungen zwischen Vergangenheit, Erinnerung und Gegenwart. Das Museum Karlshorst besteht seit 1994 an diesem Ort und ist das einzige Museum in Deutschland, das mit einer ständigen Ausstellung an den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion erinnert.
Floratreff
Hasensprung 29
Für eine gemütlich-rustikale Mahlzeit zwischen Kleingärten kann man sich nach einem Spaziergang entspannt beim Floratreff niederlassen. Die hausgemachten Gerichte aus der deutschen und russischen Küche variieren zwischen Soljanka, Würzfleisch und verschiedenen Salaten sowie deftigen Fleischgerichten. Die Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen. Guten Appetit!
KAHO
Ehrenfelsstraße 3
Das KAHO – Raum für Kultur ist ein Theater, „das gerade keins ist“. Gebaut zwischen 1948 und 1949 wurde es bis 1994 als Haus der Offiziere von der sowjetischen Armee genutzt. Danach war es ein Privattheater. Ab 2008 blieb das denkmalgeschützte Gebäude ungenutzt, wird aber aktuell restauriert, saniert und umgebaut. Die Stiftung Stadtkultur, in deren Besitz das ehemalige Theater ist, begann 2018 mit der Wiederbelebung und veranstaltete 2021 und 2022 ein Interimsprogramm mit über 100 Veranstaltungen zu Vergangenheit und Zukunft des Theaters. Als „multifunktionaler Veranstaltungsort im Herzen von Berlin-Karlshorst“ soll es bald wieder geöffnet werden.
Kulturhaus Karlshorst
Treskowallee 112
Wer sich kulturell ausleben, kreativ sein und neue Bekanntschaften machen will, findet im Kulturhaus Karlshorst viele, viele Möglichkeiten, alles unter einen Hut zu bekommen! Hier gibt es Angebote aus den Bereichen Musik, Theater, Literatur, Kabarett und Kunst für alle Generationen – auch Puppenspiel und Kinderprogramm stehen auf dem Plan. In der hauseigenen Galerie wechselt die Kunst der Ausstellenden zwischen allen Genres – international und interkulturell. Hier wird es bunt! Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr.
Prinzenviertel
Das „Dahlem des Ostens“ ist das Prinzenviertel im Karlshorster Südosten. Hier stehen schicke Villen und Landhäuser, die mit ihren prunkvollen Fassaden den Spaziergänger beeindrucken. Kaiser Wilhelm II hatte die Straßen nach seinen sechs Söhnen benannt, weshalb es den Namen „Prinzenviertel“ erhielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Straßennamen geändert. Doch der alte Prunk ist bis heute unübersehbar.
Trabrennbahn Karlshorst
Treskowallee 159
„Ja, wo laufen sie denn?“ Auf der Trabrennbahn Karlshorst liefen schon 1884 die Pferde um die Wette, gebannt beobachtet von den Zuschauern auf den Tribünen. Zuerst waren Hindernisrennen sehr beliebt, seit der Nachkriegszeit bis heute treten die Tiere hier überwiegend zu Trabrennen an. Zu Mauerzeiten wurde die Anlage um das Doppelte vergrößert, nach der Wende geriet sie in finanzielle Schwierigkeiten. Doch trotzdem wird immer noch weitergetrabt: Zwischen März und Dezember wird monatlich mindestens ein Rennen ausgetragen. Und wer stattdessen lieber ein bisschen bummelt, kann auf dem Gelände an anderen Tagen große Flohmärkte besuchen.
Waldsiedlung
Bei einem Gang durch die Waldsiedlung Karlshorst fühlt man sich ein wenig wie in einer historischen Modellhaus-Siedlung auf dem Dorf: Kleine, zweigeschossige Ein-und Mehrfamilienhäuser stehen dicht an dicht, angestrichen in Blau, Rot oder Weiß. Niedlich und doch einfach kommen die Häuser daher. Aus Entwürfen des Hamburger Architekten Peter Behrens, Vorreiter der sachlichen Architektur, entstand die Waldsiedlung in den 1920er-Jahren.