Legionellen sind Bakterien, die eine schwere Lungenentzündung (die Legionellose) oder auch eine grippeähnliche Erkrankung (das Pontiac-Fieber) auslösen können. Sie können sich unter bestimmten Voraussetzungen in Warmwassersystemen vermehren. Menschen können sich infizieren, wenn sich kleine Wassertröpfchen bilden, die z. B. beim Duschen inhaliert werden. Jährlich erkranken schätzungsweise 30.000 Menschen an der Legionellose und etwa 50- bis 100-mal mehr am Pontiac-Fieber.
Vorkommen von Legionellen
Primäres Reservoir von Legionellen ist das Wasser. Ihr Vorkommen wird entscheidend von der Wassertemperatur beeinflusst. Ideale Bedingungen für die Vermehrung der Legionellen bestehen bei Temperaturen zwischen 25 °C und 50 °C. Sie können auch in kaltem Wasser vorkommen, können sich dort jedoch nicht in nennenswertem Maß vermehren.
Im Wasser vermehren sich Legionellen intrazellulär in Amöben und anderen einzelligen Lebewesen (Protozoen). Ideale Bedingungen für eine Vermehrung von Legionellen finden sich an Oberflächen, die mit Wasser benetzt/behaftet sind (z. B. in Wasserrohren und -armaturen, Klimaanlagen). Ein verzweigtes, oft unzugängliches Leitungsnetz und „tote“ Stichleitungen – wenig oder nicht durchströmte Leitungen – sind Brutstätten für Legionellen.
Was kann ich als Mieter:in tun?
Sorgen Sie bitte dafür, dass das Wasser an allen Entnahmestellen in ihrer Wohnung regelmäßig fließt. Am besten dreimal pro Woche. Die Wasserleitung wird dadurch gespült und eine Stagnation („Abstehen“) des Wassers vermieden, also somit das Befallrisiko deutlich vermindert. War eine Dusche längere Zeit nicht in Benutzung, sollten Sie vor dem erstmaligen Duschen einige Minuten lang heißes Wasser ablaufen lassen, das Fenster öffnen und sich aufgrund der Aerosolbildung möglichst nicht im unmittelbaren Duschbereich aufhalten.
Durch regelmäßiges Reinigen und Entkalken der Duschköpfe, Perlatoren und Strahlregler kann ebenfalls das Legionellenrisiko minimiert werden. Bei längerer Abwesenheit (Urlaub, Montage) sind die Mieter:innen verpflichtet das Warm- und Kaltwasser einige Minuten lang laufen zu lassen (siehe nachfolgende Tabelle).
Umgang mit dem Trinkwasser nach längerer Abwesenheit
Eine Reihe Faktoren kann die Trinkwasserqualität beeinflussen. Dazu gehört auch ein Einfluss des Werkstoffes aus dem die Trinkwasserleitung hergestellt wurde. Gerade bei längeren Standzeiten des Trinkwassers in Leitungen kann sich die Qualität verändern. Hierfür sind Hauseigentümer:innen und die Mieter:innen verantwortlich. Daher müssen Sie Sorge tragen, dass das Wasser in den Leitungen nicht stagniert.
Dauer Nutzerabwesenheit | Maßnahmen unmittelbar vor Nutzerabwesenheit | Maßnahmen unmittelbar nach Nutzerrückkehr |
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> 3 Tage | Wohnungen: Schließen der Stockwerksabsperrung Einfamilienhäuser: Schließen der Absperrarmatur hinter dem Wasserzähler | Wohnungen: Öffnen der Stockwerksabsperrung; Warmwasser ca. 5 Minuten ablaufen lassen Einfamilienhäuser: Öffnen der Absperrarmatur; Warmwasser ca. 5 Minuten laufen lassen |
< 4 Wochen* | selten genutzte Teilanlagen trennen: z. B. Gästezimmer-, Garagen- und Kelleranschlüsse | regelmäßige, mindestens monatliche Erneuerung des Wassers |
< 4 Wochen | Wohnungen: Schließen der Stockwerksarmatur Einfamilienhäuser: Schließen der Absperrarmatur | Wohnungen: Öffnen der Stockwerksarmatur und Spülen der Hausinstallation Einfamilienhäuser: Öffnen der Absperrarmatur und Spülen der Hausinstallation |
> 6 Monate | Schließen der Hauptabsperrarmatur und Entleeren der Leitungen | Öffnen der Hauptabsperrarmatur und intensives Spülen der Hausinstallation |
> 1 Jahr | Anlage bzw. Anlagenteil von der zentralen Trinkwasserversorgung bzw. -erwärmung trennen | Wiederinbetriebnahme nur durch einen Fachund Meisterbetrieb |
* unabhängig von diesen Vorgaben empfehlen Wasserhygieniker einen dreimaligen Wasseraustausch in einer Trinkwasseranlage pro Woche Sollten Sie hierbei auf Probleme stoßen – sei es, Sie finden Ihre Absperrarmaturen nicht, oder sie lassen sich nicht mehr schließen, – wenden Sie sich bitte an das Technische Kundenmanagement oder Ihren Hausmeister. |
Anleitung zur Montage eines Legionellen-Duschkopfes mit integriertem Filter
Um den Legionellen-Duschkopf mit integriertem Filter sicher und einfach zu einzubauen, folgen Sie bitte dieser Anleitung: Benötigte Materialien:
- Neuer Duschkopf,
- Einstellbarer Schraubenschlüssel (optional),
- Rohrzange mit Tuch (optional),
- Teflonband (optional)
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Wasser abdrehen
In der Regel ist es nicht nötig, die Hauptwasserzufuhr zu schließen. Falls der alte Duschkopf tropft oder undicht ist, kann es hilfreich sein, das Wasser vor dem Einbauabzustellen.
2. Alten Duschkopf entfernen, aber bitte nicht entsorgen!
Drehen Sie den alten Duschkopf gegen den Uhrzeigersinn von der Duscharmatur ab. Falls er sich schwer lösen lässt, nutzen Sie eine Rohrzange mit einem Tuch, um Beschädigungen zu vermeiden.
3. Gewinde reinigen
Entfernen Sie Kalk- oder Schmutzablagerungen mit einem Tuch oder einer kleinen Bürste. Falls nötig, wickeln Sie etwas Teflonband um das Gewinde, um eine bessere Abdichtung zu gewährleisten.
4. Neuen Duschkopf montieren
Schrauben Sie den neuen Duschkopf im Uhrzeigersinn auf das Gewinde der Duscharmatur. Ziehen Sie ihn handfest an. Falls erforderlich, nutzen Sie eine Zange mit einem Tuch für den letzten Dreh, aber nicht zu fest, um Schäden zu vermeiden.
5. Funktionstest
Drehen Sie das Wasser wieder auf und prüfen Sie, ob der Duschkopf richtig funktioniert und dicht ist. Falls Wasser am Gewinde austritt, ziehen Sie den Duschkopf etwas fester oder verwenden Sie zusätzlich Teflonband.
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